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Bericht
29.04.2024
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Prof. Dr. Andrea Wechsler über die Bekämpfung der europäischen Vertrauenskrise

Viele Deutsche sehen keinen echten Nutzen in der EU und das Vertrauen in die Staatengemeinschaft sinkt kontinuierlich.
©Wirtschaftsrat

Zu diesem Thema diskutierten Prof. Dr. Andrea Wechsler, Spitzenkandidatin der CDU Baden-Württemberg für die Europawahl 2024, sowie die Mitglieder der Sektionen Rottweil/Tuttlingen und Villingen-Schwenningen/Donaueschingen.

Prof. Dr. Andrea Wechsler stellte ihre Vision eines verbesserten Europas zur Debatte, wobei sie unter anderem vorschlug, den Zugriff Deutschlands auf EU-Subventionen zu erleichtern. Darüber hinaus benannte sie konkrete Maßnahmen zur Verschlankung bürokratischer Prozesse. Die europäische Vertrauenskrise sei dadurch zu bekämpfen, dass die Vorteile der EU wieder besser kommuniziert und ihre Rolle als Bringer von Sicherheit und Freiheit in den Fokus gerückt werden. Die Bürger sollen auf diese Weise wieder ein positives Gefühl mit der Europäischen Union verbinden.

Prof. Dr. Andrea Wechsler

Als weitere große Herausforderungen wurden in der anschließenden Debatte der Klimawandel sowie die eingeschränkte Handlungsfähigkeit der EU identifiziert. Hierbei bereicherten die unterschiedlichen branchenspezifischen Perspektiven der Unternehmer den Diskurs. Sie diskutierten, wie Klimaschutz wirtschaftsverträglich umgesetzt und wie direkte Markteingriffsmethoden gegen indirekte Steuerungsmechanismen abgewogen werden können. Darüber hinaus schlugen sie eine Orientierung an neuen Messinstrumenten für Klimaschädlichkeit, wie beispielsweise eine komplette Öko-Bilanzierung im Vergleich zur Fixierung auf reine Schadstoffemissionen, vor. 

Die Teilnehmer kritisierten die mangelnde Handlungsfähigkeit der EU sowie deren komplexe Prozessstrukturen. Lösungsansätze sahen sie in einer verbesserten Koordinierung der Ressorts, Verschlankung der bestehenden Rechtsakte und Erweiterung des qualifizierten Mehrheitswahlrechts.

Im Verlauf des Meinungsaustauschs zwischen den Mitgliedern und Prof. Dr. Wechsler wurde deutlich, wie groß die Herausforderungen, mit denen die Europäische Union in den nächsten Jahren konfrontiert ist, tatsächlich sind. Dabei betonten die Diskutierenden zugleich, wie stark die Werteunion das Leben ihrer Bürger bereichere und wie schützenswert die europäische Idee sei.