Der Politiker hielt ein engagiertes Plädoyer für Europa und erhielt viel Zustimmung von den Unternehmern. „Europa ist nicht allein durch den Euro definiert“, erklärte er und führte weiter aus, dass für Europa drei gewichtige Gründe sprächen: Frieden, Freiheit und Patriotismus.
Außerdem stelle sich die Frage, ob eine einzelne Nation ihre nationalen Interessen im Weltgefüge alleine wirksam vertreten könne. Kampeter glaubt vielmehr, dass immer mehr Themenfelder wie beispielsweise Klima- und Umweltpolitik oder die Bekämpfung der Armut nur durch internationale Kooperationen gelenkt werden könnten. Ein Transfer der nationa-len Souveränität in die EU bedeute gleichzeitig eine stärkere Durchsetzungskraft: „Ohne Kooperationen ständen alle schlechter da“, ist er sich sicher. Dennoch schwebe ihm kein europäischer Bundesstaat vor.
Die Schuldenkrise stelle eine wichtige Bewährungsprobe für die Europäische Union dar, er-läuterte der Parlamentarische Staatssekretär. Innerhalb der Diskussion um mögliche Lösungsvorschläge dürfe man neben den aktuellen Zahlen auch die langfristige Entwicklung nicht aus den Augen verlieren. Er habe die berechtigte Sorge, dass viele Länder die Zukunft kommender Generationen gefährdeten, indem sie dem Argument folgten, mit weiteren Schulden Wachstum zu fördern. Dies sei jedoch der falsche Weg, so Kampeter. Lediglich Solidität könne die Grundvoraussetzung für langfristiges Wachstum bilden.
Auch die beiden Vertreter des Wirtschaftsrates, Eldach-Christian Herfeldt, Sprecher der Sektion Köln, und Ralf Ahlemeyer, Sprecher der Sektion Bielefeld, verwiesen in diesem Zusammenhang erneut auf die überfällige Aufnahme der Schuldenbremse in die nordrhein-westfälische Landesverfassung: „Auch Nordrhein-Westfalen muss seine Hausaufgaben machen und Schulden abbauen. Unser Land braucht zukünftig wieder eine seriöse Haushalts- und Finanzpolitik.“