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Einstellungen anpassenSein Wort hat Gewicht: Seit der heute 71-Jährige seinen Vortrag „Wirtschaft und Ethik“ an der dualen Hochschule in Villingen-Schwenningen zum ersten Mal gehalten hat, kann er sich vor Nachfragen kaum retten. Dies verwunderte niemanden, der seine Rede mit einfach wirkenden, aber richtungsweisenden Maximen an diesem Abend hörte. Authentisch und mit großem Nachdruck vorgetragen. Wirtschaft und Ethik – das sind keine Gegensätze, wie man manchmal glauben mag, sondern beides in Einheit hat, gerade nach der Wirtschafts- und Finanzkrise Konjunktur, sagte Dr. Erwin Teufel.
Gehe es doch bei der Ethik um Orientierungswissen, so wie der Naturwissenschafter Heisenberg formuliert habe: „Die Probleme der Zukunft sind Probleme der Ethik.“ Wie handeln wir gut, wie gerecht? Und darf der Mensch alles, was er kann? Er darf es – selbstverständlich – nicht, sagte der frühere Ministerpräsident. Und, vor dem Hintergrund der von fünf Professoren noch während der Zeit des Zweiten Weltkriegs entwickelten und später von Ludwig Erhard „genial“ umgesetzten Sozialen Marktwirtschaft, „des erfolgreichsten Wirtschaftssystems der Welt“, seien es ethische Maßstäbe, die das Handeln zu leiten haben. Wenn das Maß der Gesellschaft der Mensch sei, wenn es kein Risiko ohne Haftung gebe, wenn Vereinbartes gelte, wenn die Institution des ehrbaren Kaufmanns noch gelte und wenn gelte, wie Berthold Leibinger formulierte: „Man soll nichts tun, was einen nachts nicht schlafen lässt“, dann entspricht das Handeln den vorgegebenen ethischen Maßstäben.
Ein faszinierender Vortrag, in dem Erwin Teufel immer wieder die so strikte Trennung von Natur- und Geisteswissenschaft anprangerte, weil die beiden Bereiche viel mehr zusammen gesehen und miteinander in der Diskussion sein müssten.
Sein Wort hat Gewicht, auch wenn er nicht mehr aktiv in der Politik tätig ist. Es sind andere, die die von Erwin Teufel formulierten Grundsätze in die Praxis umzusetzen haben. „Ich habe Vertrauen in Stefan Mappus, in der Sache klar und charakterlich gefestigt – und ich vertraue Stefan Teufel.“ So wie er in den vergangenen fünf Jahren im Landtag gewirkt und im Wirtschaftsausschuss genau nach den Maßstäben Politik mitgestaltet habe … war der Eindruck ganz und gar deutlich, dass Erwin Teufel sein Erbe in guten Händen sieht.
Was immer gilt, kann auch in der sehr aktuellen Situation wie der Blick auf ein Brennglas wirken: So die Äußerungen beider, von Erwin und von Stefan Teufel zu der furchtbaren Katastrophe von Japan. Beide mit den Gefühlen und Gebeten bei den Menschen, auch mit der Bereitschaft zu helfen – und in der Reaktion auf die Debatte um die Energiepolitik in Deutschland die Aussage, dass Landes- und Bundespolitik richtig gehandelt habe: rasch und konkret, aber auch besonnen und angemessen.
Hätte Erwin Teufel „nix mehr zu melden“, hätten ihm die Mitglieder und Freunde des Wirtschaftsrates nicht so lange und so gebannt zugehört.