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Um möglichst viele Wähler zu erreichen, müssten Parteien eine – unter den jeweils gegebenen Umständen – geeignete Wahlkampfstrategie entwickeln. Dabei sei es vor allem wichtig, keine starre Strategie zu verfolgen. Vielmehr sollten die Parteien auf eine anpassungsfähige Strategie setzen, um sich eventuellen Veränderungen schneller anpassen zu können. Wiesendahl beschrieb den Wahlkampf als Faktorendreieck. Dieses setze sich aus dem aktuellen Sachverhalt, den daraus entstehenden Chancenpotenzialen und schließlich der hieraus entwickelten Strategie zusammen.
Die Parteien müssten demnach aus dem gegenwärtigen Sachverhalt Chancen analysieren, um somit eine gezielte Wahlkampfstrategie zu entwickeln. Grundsätzlich sei zwischen zwei bzw. drei Formen des Wahlkampfs zu unterscheiden:
Die Bürgerschaftswahl in Hamburg im Februar 2015 sieht Wiesendahl als einen Sonderfall an: Entgegen sonst üblicher Tendenzen seien die Parteien in Hamburg in keiner Weise eventuellen äußeren Einflüssen ausgesetzt. „Es ist eine reine Hamburg-Wahl“, konstatierte der Parteienforscher. Ferner erwartet er einen spät einsetzenden Wahlkampf in Hamburg, der auf wenigen Themen basieren werde. Es gebe schlichtweg kein einziges „mobilisierungsfähiges Aufregerthema“. Die Regierung unter Olaf Scholz genieße hohes Vertrauen innerhalb der Hamburger Wählerschaft.
Ist damit in Hamburg schon alles vor der Wahl entschieden? „Nein“, so die Auffassung von Wiesendahl. Schließlich wisse niemand, was in den nächsten zwei Monaten noch an Überraschungen passieren könne und zudem sei ein klarer Aufwärtstrend bei der CDU zu erkennen.