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Einstellungen anpassenDer Landrat machte deutlich, dass insbesondere die ländliche Infrastruktur benachteiligt würde, einige Probleme aber auch hausgemacht seien. Hans-Joachim Fuchtel MdB, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Arbeit und Soziales, überraschte mit seinem Besuch.
Helmut Riegger, Landrat des Kreises Calw, beantwortete die Frage „Sind unsere Verwaltungsstrukturen noch zeitgemäß?“ schonungslos offen: „Wir stehen uns zum Teil selbst im Weg“. Eine Analyse der gegenwärtigen Lage habe ergeben, dass die zahlreichen bürokratischen Vorschriften das größte Hindernis bei der Wirtschaftsförderung sind. Ein einheitlicher Ansprechpartner könnte dafür Sorge tragen, dass Unternehmer unterstützt und nicht behindert würden, so der Landrat weiter. Im Landratsamt wurde beispielsweise ein zentrales EU-Referat geschaffen, welches sich um die Fördermittelakquise kümmere.
Den ländlichen Raum sieht Riegger gegenüber den Ballungszentren deutlich benachteiligt: Einige wenige Großinvestitionen seien gegenüber gezielter Förderung der Peripherie bevorzugt. Als Beispiel führte der frühere Bürgermeister von Sindelfingen Stuttgart 21 und den Ausbau der A 8 an.
Dass im ländlichen Raum auch wirtschaftlich erfolgreiche Unternehmen zu finden sind, bewies Barbara Benz, Geschäftsführerin der architare barbara benz einrichten GmbH + Co. KG: Mit ihrem Einrichtungshaus geht sie neue Wege und präsentiert die Ausstellungsstücke in einer Atmosphäre wie zu Hause. Dieser Einfallsreichtum und die regionale Verbundenheit seien es, welche zahlreiche Weltmarktführer im ländlichen Raum wachsen ließen, so Riegger. Er könne es deshalb nicht verstehen, weshalb dieses Potential nicht durch entsprechende Infrastrukturpolitik gefördert werde.
Selzer-Bleich bekräftigte dies und verwies auf die Forderung des Wirtschaftsrates, Bürger und Kommunen stärker in die Entscheidungsfindung von Infrastrukturprojekten einzubeziehen: „Die Ausführungen des Landrats stützen unsere Position, dass Finanzmittel intelligenter verteilt, effizienter genutzt und alle Beteiligten stärker in die Verantwortung genommen werden müssen.“